Leadership ist weder ein Rang noch ein Titel.
Die Erzählung von Herman Hesse im Buch „Die Morgenlandfahrt“ über Leo, ein Diener aber gleichzeitig auch der heimliche Anführer einer fiktiven Organisation, war die Inspirationsquelle für Robert L. Greenleaf, der in den späten Siebzigerjahren mit seinem Buch «Servant Leadership: A Journey Into the Nature of Legitimate Power and Greatness» den Ansatz einer dienenden Führung erstmals beschrieben hat.
Während sich traditionelle (herrschende) Führung - damals wie heute - oft durch Anhäufung und Ausübung von Macht durch einen an der «Spitze der Pyramide» auszeichnet, ist dienende Führung anders: Der Servant Leader teilt die Macht, stellt die Bedürfnisse der anderen an erste Stelle und unterstütz Menschen darin, sich bestmöglich zu entwickeln und persönliche Höchstleistungen zu erbringen.
Leadership ist ein Entscheid.
Ein Entscheid sich um das Wachstum und den Erfolg von Mitmenschen zu kümmern.
Servant Leders sind demütige, authentische und aufrichtige Charaktere. Mit Empathie und der Fähigkeit, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen, kümmern sie sich um das Wachstum und den Erfolg ihrer Mitmenschen. Auf ihrer Mission zeigen Servant Leaders Initiative und geben allen Beteiligten Orientierung und Halt. Sie sind offen neues zu lernen und verstehen es, systemisch zu denken und zu handeln. Um langfristig leistungsfähig und gesund zu bleiben, kümmern sie sich nicht nur um andere, sondern auch um sich selbst.
Interessiert, tiefer einzutauchen?
Im Folgenden stellen wir dir die einzelnen Kernkompetenzen von Servant Leaders noch etwas genauer vor. Und noch weiter unten findest über 100 nennenswerte Links auf weiterführende Inhalte. Brauchst du noch mehr, melde dich gerne bei uns.
Die Servant Leadership Map im Überblick
Ein spielerischer Einstieg ins Thema
Die 19 Kompetenzen im Detail
Fünf unverkennbare Charakterzüge bilden die Basis von Servant Leadership
Authentizität
Demut
Empathie
Aufrichtigkeit
Mut
Servant Leaders dienen dem Wachstum und Wohlergehen von Mensch, Gesellschaft und Natur
Menschen wertschätzen und vertrauen
Aktiv hinhören
Beziehungen aufbauen
Menschen begleiten
Menschen befähigen
Menschen wachsen und erfolgreich sein lassen
Servant Leaders gehen voran, geben Orientierung und fördern die Eigenverantwortung ihrer Mitmenschen
Initiative zeigen
Orientierung und Richtung geben
Eigenverantwortung fördern
Lernen wollen
Körper, Geist und Seele in Einklang bringen
Servant Leaders kümmern sich aktiv um ihr eigenes Wohlergehen, damit sie langfristig leistungsfähig und gesund bleiben
Reflektiert sein
Selbstachtung pflegen
Sinnerfüllt sein
Noch mehr zum Entdecken
Unsere kuratierte Sammlung an Links auf Inhalte von Dritten
Die fortschreitende digitale Transformation führt in allen Wirtschaftszweigen dieser Welt zu tiefgreifenden Veränderungen. Um als Unternehmen positiv oder gar pro-aktiv auf diesen Veränderungsprozess einwirken zu können, muss eine Organisationskultur geschaffen werden, die sich selbst als auch die erschaffenen Produkte und Dienstleistungen rasch an neue Gegebenheiten anpassen kann. In vielen Organisationen hat sich das agile Arbeiten in cross-funktionalen Produkteteams mit geteilter Verantwortung etabliert. Solche Arbeitsmethoden bringen meist eine neues Führungsverständnis mit. Beispielsweise kennt die weitverbreitete Methodik Scrum nur noch Rollen aber keinen klassischen Vorgesetzten mehr.
Anstelle hierarchischer Führung nach «Command and Control» setzten agile Arbeitsweisen auf dezentrale und selbstorganisierte Führungs- und Entscheidungskompetenzen. Alle dienen jedoch ein und derselben Sache. Spotify, weltweit grösster Audio-Streaming-Dienst nennt diese Arbeitsweise «Aligned Autonomy» (Mankins & Garton, 2017). Mitarbeitende begegnen sich dabei auf Augenhöhe (Musterbrecher, 2017) und verfolgen kollegial den Zweck bzw. die gemeinsame Zielsetzung der Unternehmung (Oesterreich & Schröder, 2017).
Auch immer mehr wissenschaftliche Publikationen (wie bspw. Kohntopp & McCann 2018) kommen zum Schluss, dass «Servant Leadership als erfolgversprechendste Führungsphilosophie der Gegenwart» gilt.
Wissenschaftlich gesehen ist Servant Leadership zwar ein aufkeimender, aber doch noch relativ junger Forschungsbereich. Eine der grössten Herausforderungen im Forschungsfeld von Servant Leadership ist, dass bis heute keine allgemeingültige Definition existiert. Und auch in vielen Arbeitsmethoden werden typische Verhaltensweisen dienender Führung gefordert, aber ein grundlegendes, in der Praxis anerkanntes und breit abgestütztes Modell fehlt.
Als umfassendste Skizzierung eines Servant Leaders werden gegenwärtig die Studienresultate von Gary E. Roberts und Diane Hess-Hernandez der Regent Universität in Virginia USA anerkannt. Die beiden Wissenschaftler haben 29 Studien analysiert, welche sich konzeptionell oder praktisch mit Servant Leadership auseinandersetzen und daraus ein umfassendes Rahmenwerk erstellt. Dieses Rahmenwerk wurde als Grundlage für das Servant Leadership Kernkompetenzmodell nach Patrick Schwab verwendet.
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